Ich wünsche mir Gelassenheit…
Alexandra Bischoff: Ich wünsche mir Gelassenheit. Ein Balancierkurs für die Seele. 2013. ISBN 978-3-8319-0511-9
… ein Balancierkurs für die Seele” – so nennt die Autorin Alexandra Bischoff ihr 2013 veröffentlichtes Buch zum Thema Selbststärkung. Und allein der Titel ist so ansprechend, dass mir klar war: Dieses Buch will gelesen werden!
Gesagt, getan… und was soll ich sagen: Ich bin begeistert!
Denn: Gute Strategien und tolle Techniken zu präsentieren ist eine Sache… hier werden aber nicht nur in kompakter Form Hintergründe und Theorien aufgezeigt, es gibt in jedem Kapitel konkrete Tipps & Empfehlungen, Anregungen zur Selbstreflexion, es gibt praktische kleine Körperübungen und mentale Entspannungsübungen… und dann gibt es noch ANNA, die uns durch das Buch begleitet und von ihren Erlebnissen und Erfahrungen berichtet und wie sie mit den Stürmen des Alltags zurechtkommt.
Am Ende hat man sich ein eigenes Selbststärkungs-Set zusammengestellt mit konkreten Übungen, die man sich aus der Vielzahl der vorgestellten Methoden auswählen kann.
Als strukturierter Mensch, der sich gerne einen Überblick verschafft und den roten Faden im Auge behält, ist dieses Buch eine Wonne …inhaltlich wie vom Aufbau her… ein kleines Juwel, das mir da in die Finger gefallen ist (da ich jetzt schon weiß, dass ich mir einige Anregungen für meine Arbeit herauspicken werde).
Ich habe Dr. Alexandra Bischoff noch ein bisschen näher zu ihrer Arbeit und ihrem Buch befragt:
– Seit wann bieten Sie selber Seminare und Coachings an? Und wie kamen Sie zu den Themen Selbststärkung und Entspannung?
Mein Ein-Frau-Unternehmen „Balance“ habe ich vor fünf Jahren gegründet. Damit habe ich mir einen langgehegten Traum erfüllt: nämlich andere Menschen bei ihren Anliegen zu begleiten und ihnen zu stabilerer innerer Balance zu verhelfen, letztlich also zu mehr Lebensfreude. Die Themen Selbststärkung und Entspannung liegen mir aufgrund meiner eigenen Erfahrungen sehr am Herzen. Ich habe schon mehrere schwierige Situationen im Leben mit Unterstützung von außen bewältigt, u.a. ein Erschöpfungssyndrom und eine verfahrene berufliche Situation. Vor allem zu erfahren, wie Stress funktioniert, Entspannungsmethoden wie Qigong und ein Coachingprozess am eigenen Leib haben mir geholfen. Ich wollte und will das, was ich erfahren durfte und mir – durch Studium, Lektüre und Fortbildungen – angeeignet habe, gerne weitergeben. Sozusagen als Hilfe zur Selbsthilfe.
– Was war der Auslöser für Ihr Buch?
Nun, nicht jeder kann mich in München aufsuchen. Als ich mehrere Seminare erarbeitet und erprobt hatte, wuchs in mir der Wunsch, mein Wissen und meine Methoden einem breiteren Kreis ortsunabhängig zugänglich zu machen. Die Frage „Wie kann ich mich selbst immer wieder in inneres Gleichgewicht bringen?“ ist ja für viele Menschen wichtig. Da war es naheliegend, ein Buch zu schreiben – auch weil ich ein begeisterter Büchermensch bin. Ein eigenes „Buchkind“ in die Welt zu bringen, war eine ganz besondere neue und schöne Erfahrung für mich.
– Wo, glauben Sie, ist der größte Knackpunkt, der schwierigste Teil beim Seelenbalancieren, beim im Lot bleiben?
Ganz klar: der Transfer in den Alltag. Wenn man schon gut drauf ist, ist es relativ leicht, die Dinge entspannt zu sehen, den Schwung aufzubringen, beispielsweise laufen zu gehen, oder sich etwas Wohltuendes zu gönnen. Richtig schwierig wird’s dagegen unter Druck. Genau dann, wenn wir das Seelenbalancieren am meisten bräuchten, fällt uns am wenigsten dazu ein. Wir vergessen im Stress leicht, wie wir uns ganz einfach mit dem Körper oder mit Gedankenkraft selbst stärken können. Daher empfehle ich im Buch eine Reihe von Erinnerungshilfen. Zum Beispiel einen „Erste-Hilfe-Zettel“ in der Geldbörse oder einen Smiley an Kühlschrank, der einen immer wieder zum Glückshormone auslösenden Lächeln bringt.
– Ihre persönlichen Lieblingsstrategien, wenn der Lebenssturm Sie grad mal wieder so richtig durchbeutelt?
In einer akuten Stresssituation setze ich tatsächlich „Bodyfeedback“ ein, wie ich es im Buch erläutere: Ich atme tief durch und nehme eine aufrechte Körperhaltung ein. Damit geht’s mir dann gleich ein bisschen besser. Grundsätzlich probiere ich, allen Dingen und Ereignissen etwas Positives abzugewinnen. Und ich bin ein Fan davon, mich achtsam über meine Sinne zu verwöhnen und mich damit in gute Gefühle zu bringen: beispielsweise mit ganz bestimmten Musikstücken, einer kleinen Fußmassage oder mit dunkler Schokolade, meiner Lieblings“strategie“.
Zur AUTORIN:
Alexandra Bischoff, geb. 1964, ist promovierte Diplom-Soziologin und arbeitet bei der Landeshauptstadt München.
Unter dem Namen „Balance – Dr. Alexandra Bischoff“ ist sie außerdem als Systemischer Coach und als Trainerin für Themen
der Persönlichkeitsentfaltung tätig.