jenseits des tages
(Veröffentlicht: Die Feder, 2019)
und allmählich gleitet sie dem schlaf entgegen, dem schlaf, dem sie mühevoll und hartnäckig sich angenähert hatte, gerungen hatte sie mit ihm – anfangs – erst langsam hatte sie losgelassen und trieb nun an der oberfläche eines noch seichten, leichten halbschlafes dahin. dann jedoch sinkt sie endgültig hinab in die geräuschlose tiefe, das undurchscheinende blubbern und murmeln das jenseits des wachens liegt. bilder tauchen auf, mal deutlich dann wieder verschwommen, bekannt und fremd. und vergehen. sie weiß nicht, dass sie unruhig ihre glieder bewegt, sich hin und her wälzt, die augäpfel rollt. der atem geht heftiger, die hand zuckt kurz auf und schweißpereln sammeln sich unter dem stoff – das wird sie merken, wenn sie wieder aufgewacht ist. leise noch bewegt sich der kopf, dann endlich lässt die spannung aus und der körper ruht schwer und weich. der atem nimmt sich zeit wieder, rhythmisch, fast unmerklich weitet sich der brustkorb und sinkt sachte zusammen. die finger lösen sich, ein geräusch fällt aus ihrem mund, ein seufzen…