EINMAL NUR
(Veröffentlicht im DUM 53, Feb. 2010)
das erste mal. du in deiner lederhose. und ich habe gelacht. das hast du nicht vertragen. deine lederhose trägst du nicht mehr. dann beim zweiten mal, ich todernst. du auch. wir haben nicht gelacht. der ernst steckte in jedem detail. während du in mir. ich habe gefroren. heute noch träume ich manchmal von dir. in deiner lederhose. du schaust und du lachst. und dann lache ich auch. darf ich wieder lachen. ich hole mir den traum hervor. zwischen augenlidern, die nach unten geklappt sind. zu müde zum aufschlagen. das kann ich endlos spielen. diesen traum. warteschleife. du hängst da in der warteschleife bei mir. unbegrenzt. jederzeit abrufbar. da kann ich lachen. ja. das bringt mich zum lachen. heute noch. du hast ja keine ahnung. ob du noch lachst? wieder? oder nie wieder? unvergesslich, deine lederhose. schmalbrüstig. warst du. und sie: viel zu weit. abgewetztes braun. grüne flecken am hintern. was habe ich gelacht. all dein lachen habe ich fortgelacht. und dich dazu. samt lederhose. du hast sie entsorgt. hast du mal gesagt. sie hätte nicht mehr gepasst. aha. todernst. ich habe genickt. dir war nicht zum lachen. deine haarsträhne flog nach hinten. ärgerlich. lissi und kat wissen es bis jetzt noch nicht. warum ich lachte und du nicht. sie glauben es nicht. du hast mich entsorgt. zuviel lachen. trotzdem: hinter zugeklappten augenlidern träume ich gelegentlich noch von dir. ich lasse dich lachen. ich verbanne den ernst. das kann ich. nicht im original. nicht damals. aber seither. immer wieder auf neue. wir lachen und lachen und ziehen an deiner lederhose, ziehen sie aus… und mir wird warm, ganz warm. ich stülpe sie mir über den kopf, deine lederhose, wir tragen sie zusammen, die flecken am blankgewetzten leder, du breitest das grün über mir aus, und meine augenlider, die flackern, ach schön… und du lachst und lachst und lachst. heute noch…