Wie Essen unser Wohlbefinden beeinflusst
Tanja Salkowski: Mit der richtigen Ernährung gegen den Seelenblues. Einfache und wirksame Hilfe bei Depression, Burn-out und Stimmungstief. Kösel Verlag, München. 2021.
Wie weit unsere Ernährung für unser Wohlbefinden eine Rolle spielt, wird leider immer noch recht unterschätzt. Mit vielen Therapien wird heutzutage gegen Depression, Angst und Erschöpfung angekämpft… dass aber auch unser Essen wichtig, ja entscheidend sein kann, übersehen wir gerne.
Tanja Salkowski, Journalistin, Moderatorin, Musikmanagerin und PR-Beraterin erhielt 2008 die Diagnose mittelschwere Depression. 2012 kam es zu einem Suizidversuch. Tanja Salkowski überlebte und nahm den Kampf gegen die Depression auf. Es folgten Klinik, Therapie, Neuanfang, Richtungswechsel.
2021 hat sie nun ein neues Buch vorgestellt: „Mit der richtigen Ernährung gegen den Seelenblues. Einfache und wirksame Hilfe bei Depression, Burn-out und Stimmungstief“. Essen kann Medizin sein. Oder Brainfuck, wie sie es nennt. Was wir unserem Körper zuführen, macht etwas mit uns. Es kann helfen, stärken und heilen. Oder uns schwächen, müde machen und die Stimmung vermiesen. Unsere Ernährung beeinflusst unser seelisches Wohlbefinden. Das gilt auch und v.a. für Menschen mit Depressionen, Burn-out oder Stimmungsschwankungen.
Tanja Salkowski weiß das aus eigener Erfahrung. Sie erklärt die wichtige Rolle des Darms als Gute-Laune-Zentrale und wie umgekehrt Gefühle unser Essverhalten steuern. Es ist ihr dabei ein Anliegen, in ihrem Buch speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Depressionen und Burnout einzugehen. Soll heißen, sie verwendet eine einfache, klare Sprache, ohne allzu viel wissenschaftliches Drumherumgeplänkel. Denn die Konzentration ist oft schon sehr mitgenommen bei vielen Erkrankungen. Die Autorin hat sich selbst (ein Berufsleiden vermutlich ;)) durch unzählige Wälzer, Studien und Fachbücher gearbeitet, um die wesentlichsten Erkenntnisse konzentriert zu erklären:
Was sollen wir essen und warum? Und was sollen wir eher meiden, weil es uns schadet?
Und: wie können wir uns gut und gesund ernähren, wenn und obwohl wir schlecht drauf sind und keine Lust/Kraft zum Kochen haben?
Sie beschreibt viele praktische Tipps und Tricks, die ihr geholfen haben, „die Kochunlust selbst an Tagen zu überwinden, an denen man nicht mal die Energie hat, um überhaupt aufzustehen. Ihre Ruck-Zuck-Gerichte – von einfachen Ein-Topf-Rezepten über Wachmacher bis hin zu gesunden Snacks für träge Tage auf der Couch – bauen nicht nur mental auf, sie sind auch reinstes Seelenfutter“.
Ich habe einige der Rezepte gleich ausprobieren müssen… und was soll ich sagen – sie waren allesamt schnell zuzubereiten und wirklich köstlich! Werden ganz klar ins eigene Repertoire übernommen 🙂
Ein ansprechendes, gut lesbares Buch, nicht nur für Menschen, die schon krank sind – sondern für alle, die ihr Wohlbefinden auch über den Kochlöffel steuern möchten. Die Rezepte sind übrigens auch für absolute Kochneulinge gut anwendbar.
Noch ein paar Worte zur Autorin:
2013 erschien ihr Debüt-Roman „sonnengrau. Ich habe Depressionen – na und?“ in Deutschland. 2017 gab es eine Neuauflage unter dem Verlag schwarzweissradio und das dazugehörige Hörbuch.
Im April 2014 gründete sie das Projekt „Radio sonnengrau“, Deutschlands erste Radiosendung, die sich regelmäßig mit Themen rund um psychische Erkrankungen befasst. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet.
Tanja Salkowski ist seither kreuz und quer durch Deutschland gereist und hat Lesungen & Vorträge gehalten. Infos dazu unter: Kochtopfblog und auf ihrer Homepage.