Buchbesprechung

Skandalös: Starke Frauen

Cristina De Stefano: Skandalös. Das Leben freier Frauen. Von Marguerite Duras bis Nina Simone. 1. Auflage Februar 2020. btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

 

Sie sind hoch talentiert, kreativ, eigenwillig, schmerzbegabt…. in jeder Hinsicht außergewöhnlich: Jene 20 starken Frauen, die – neben unzähligen anderen – das 20. Jahrhundert bevölkert und bereichert haben. Die Journalistin und Autorin Christina de Stefano hat sich die Mühe gemacht und recherchiert. Herausgekommen ist ein kleines feines Taschenbuch: „Skandalös. Das Leben freier Frauen“. Auf jeweils ein paar wenigen Seiten komprimiert die Autorin Leben, Schaffen und Werk dieser Frauen. Manche davon sind mir zumindest von Namen und Werk her bekannt (Marguerite Duras, Pearl S. Buck, Niki de Saint Phalle, Nina Simone), von anderen lese ich mit Erstaunen und Neugier zu ersten Mal (Tallulah Bankhead, Clarice Lispector, Grace Metalious, Nahui Olin etc.).

Durch die Bank aber faszinierende Frauen, bei denen Leben und kreatives Schaffen zu einem großen Ganzen verschmilzt. Die oftmals durch Missbrauch, Gewalt, Verlust und Schmerzen gehen. Und gelernt haben, sich nicht unterkriegen zu lassen, ihre Erfahrungen künstlerisch zu nutzen, umzusetzen. Und meist vollkommen neue, für ihre Zeit hochmoderne Wege gehen. Die sich nicht darum kümmern, was andere sagen und urteilen, sondern auf die eigene Stimme vertrauen. Die sich sexuell befreit und mit ihrer Denk- und Lebensweise nur zu oft für Aufregung und Skandale gesorgt haben.

Es gibt und gab sie also doch: die großartigen Frauen, die role models, die Künstlerinnen, die starken, unbeirrbaren, außergewöhnlichen Frauen. Jetzt und zu jeder Zeit. Gut, dass einige von ihnen in diesem Buch wieder aufleben dürfen!