Jeden Tag ein bisschen glücklicher
Jasmin Arensmeier: „Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ Südwest Verlag, München 2020.
Es ist ein Prachtband, der schwer in der Hand liegt, wunderschön zum anschauen & darin blättern – eigentlich eine Art Coffee Table Book, aber doch auch mit reichlich Text ausgestattet – das neueste Buch von Jasmin Arensmeier. Motivierender Titel: „Jeden Tag ein bisschen glücklicher. Ein Inspirationsbuch“.
Und das ist es auch. In sieben verschiedenen Kapiteln verrät die Autorin Tipps und Tricks, wie man sich den Alltag schöner, entspannter, gemütlicher, aber auch produktiver gestalten kann. Dass sie dabei ein absoluter Fan von Listen ist, lässt sich nicht leugnen. Bulletjournaling nennt sich dieser Trend, bei dem fein säuberlich in eigens gestalteten Notizbüchern alles festgehalten wird, was im Leben passiert und passieren soll – eine Mischung aus Kalender, Tagebuch, Mal- und Kreativitätsbuch. Jasmin Arensmeier ist Profi dabei, immerhin hat sie schon zwei Bulletjournalbücher herausgebracht.
Doch der Kern, die zentrale Botschaft des vorliegenden Buches sind die vielen kleinen und großen Erkenntnisse aus Psychologie, Philosophie, Religion und Achtsamkeitspraxis – knackig zusammengefasst in verständlichen Minihäppchen. Die Themenpalette reicht dabei von Achtsamkeitsübungen, Nein sagen lernen, Selbstliebe, Slow Media, Teezeremoniell, Meditation, Wohnraumgestaltung bis hin zu Beziehungsgestaltung, Abschiednehmen und Weltschmerz. Ein breites Band also, das die Autorin hier spannt. Sie hat große Weisheiten in brauchbare, umsetzbare, alltagstaugliche Portionen heruntergebrochen. Von der Theorie zur alltäglichen Praxis also. Eine lobenswerter Balanceakt.
Womit man sich eventuell erst anfreunden muss, ist die Sprache in diesem Buch – prinzipiell schreibt die Autorin freundlich, flüssig und realitätsnah. Aber es ist die Sprache der Influencer und des Internet. Ich persönlich habe kein Problem damit, doch man muss es, wie gesagt mögen. Viele, viele Anglizismen durchziehen die Texte, neue Begriffe, die möglicherweise noch nicht allerorts bekannt sind (Tracker, Pairing, Content Creator, Treat yourself-Moment, Level 10 Life usw.).
Was das Buch sehr sympathisch macht, ist, das Jasmin Arensmeier vieles aus ihrem Leben und Alltag einfließen lässt – persönliche Erfahrungen, Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hat und hatte – alles in allem also ein Bericht über das Leben im Heute. Von einer jungen Frau, die auf der Suche ist nach dem Glück. Die sich viele Methoden und Werkzeuge dazu angeeignet hat und diese bereitwillig und wunderschön aufbereitet mit der Welt teilt.
„Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ hilft dabei, eine gesunde Aufmerksamkeit für sich und sein Umfeld zu entwickeln und eine individuelle Checkliste für ein glückliches Leben zusammenzustellen.
Mit ihrem Buch bietet die Autorin eine undogmatische Orientierungshilfe, wie man in Kopf und Leben Ordnung schaffen kann und damit ein bisschen aufgeräumter, gelassener und achtsamer wird. Ein Buch, das ich mir in jungen Jahren gewünscht hätte :).
Die Autorin, die mittlerweile in London lebt, ist vor allem bekannt als Bloggerin („tea & twigs“). Ging es ursprünglich nur um Mode, kreiert Jasmin Arensmeier seit 2015 als Vollzeitbloggerin auf ihrer Webseite täglich Lifestyleposts, Impressionen, Rezepte, kleine und große Geschichten aus ihrem Alltag. Mehr dazu findet sich auf YouTube.