Texte
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Befreiung vom inneren Patriarchen
(Veröffentlicht in: Intra / Psychologie & Gesellschaft, 1998) Sidra Stone: „Es ist Zeit, dass du gehst. Frauen befreien sich vom inneren Patriarchen“. Kösel Verlag, 1997 also, gleich vorweg: mein innerer patriarch hat zeitweise laut aufgestöhnt bei diesem buch – und hin und wieder, ich gestehe, hätte er es am liebsten in die nächste ecke geschleudert. warum? weil es phasenweise an bisher unbekannten (unbewußten), verdammt wunden punkten rührte, und sich mein innerer patriarch gehörig auf den schlips getreten fühlte. andererseits schien er manchmal regelrecht gestalt anzunehmen als eine unabhängige, eigenständige person und sich voller stolz zu brüsten: jaja, es gibt mich, und ich bin der beste und stärkste und klügste,…
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Evas Töchter
Miriam Polster: Evas Töchter – Frauen als heimliche Heldinnen“. Verlag EHP Edition Humanistische Psychologie, Köln, 1994 Die alten Helden sind tot, es lebe der neue Heldenmut. Und den findet man nicht mehr bei den harten, männlichen Abenteurern der Vergangenheit, sondern bei Frauen und Männern im alltäglichen Leben. Die Menschheit ist süchtig nach Helden – egal, ob Götter, Heilige, Märtyrer, Märchengestalten, Künstler oder Sportler – sie sind es, die uns motivieren, denen wir nacheifern wollen. Aber die heroischen Vorbilder wirken meist so überlebensgroß, unerreichbar und einschüchternd, daß man als Normalsterblicher schnell den Mut verliert. „Es wird Zeit, die andere, unbekannte Seite der Heldengeschichten aufzudecken, um einen Heroismus für unsere Zeit…
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to the point
Veröffentlicht: Rolling Pin (1992, 1993) – Kolumnen “die anderen sind wir” ich weiß ja nicht, wie es anderswo zugeht, aber in vielen europäischen ländern diskutiert man zur zeit über den bedenklichen rechtsruck, die wachsende fremdenfeindlichkeit und die gewalt gegen andere, die anders sind als wir. kluge köpfe haben dabei schon längst entdeckt, dass hass und gewalt gegen andere viel mit der eigenen angst zu tun hat. angst vor dem fremden, dem unbekannten, dem neuen, dem andersartigen. auf den einfachen nenner gebracht: je mehr angst, desto mehr gewalt. aber das würde natürlich keiner zugeben. und da gibt es noch so ein phänomen, dass in der sozialpsychologie ausführlich untersucht und behandelt…