Psychokram

Machen Sie Komplimente!

Wann haben Sie das letzte Mal jemandem ein Kompliment gemacht? Noch gar nicht so lange her? Das machen Sie ohnehin öfters? Oder aber denken Sie, dass Positives selbstverständlich ist und nicht extra erwähnt werden muss?
Und: Wann haben Sie zuletzt gehört, dass Sie etwas gut gemacht haben? Wann sind Sie zuletzt gelobt worden? Wir denken uns vielleicht gelegentlich, dass jemand etwas gut kann – aber aussprechen tun wir das kaum einmal.

Lob tut gut – uns und anderen: Oft herrscht die Ansicht vor, zu viel Lob mache überheblich. Haben Sie schon einmal zu viel Lob erhalten? Wir leben doch eher in einer Lob-Mangel-Kultur. Wir sind Meister im Kritisieren und Fehler finden. Aber können wir anderen auch ein ehrliches Kompliment machen? Anderen Anerkennung dafür schenken, was sie sind oder geleistet haben?

Es klingt schon beinahe seltsam, wenn jemand Komplimente macht. „Was will er damit erreichen?“, fragen wir uns insgeheim. Dabei brauchen wir alle die Rückmeldung und Wertschätzung von anderen. Wir freuen uns, wenn wir etwas gut gemacht haben und dafür gelobt werden. Wenn unser Umfeld das zur Kenntnis nimmt, zu schätzen weiß. Wer nie hört, dass er etwas gut kann, wird schwer ein gutes Selbstvertrauen entwickeln.

Seien Sie ehrlich: Sagen Sie den Menschen in Ihrem Umfeld, wenn Ihnen etwas Positives auffällt. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Komplimente zu machen soll nicht heißen, jemanden schmeicheln zu wollen. Sondern ehrlich und offen auszusprechen, was uns gefällt. Trainieren Sie Ihren Blick für die Qualitäten anderer Menschen. Finden Sie das, was den anderen auszeichnet. „Du hast viel Sinn für Humor, ich mag es, wie du andere zum Lachen bringst!“ Oder: „Kuchen backen ist wirklich eine Spezialität von dir“.

sam_1138

Achten Sie auf Kleinigkeiten:
Es müssen nicht die großen Wunder sein, die Sie loben. Achten Sie auf die kleinen, feinen Besonderheiten: „Du bist immer bereit anderen zuzuhören, das finde ich sehr schön“. Oder: „Es war großartig, wie du es geschafft hast, heute den Streit der Kinder zu schlichten“.

Ganz nebenbei: Sie dürfen auch sich selbst mal loben, ein Kompliment aussprechen. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern einfach damit gut zu sich selbst zu sein. Und seine eigenen Qualitäten zu kennen und stolz darauf zu sein.

Auch nach Jahren – bleiben Sie achtsam: Übrigens, auch Frauen dürfen Komplimente verteilen. Männer hören es gerne, wenn sie etwas gut gemacht haben. Und erleben, dass ihre Leistung, ihre Absicht gesehen und geschätzt werden. In der Anfangsphase einer Liebe ist es oft selbstverständlich, dass man dem anderen erzählt, wie toll er ist. Nach vielen Jahren der Gewohnheit hören Paare oft auf, einander mitzuteilen, was sie am anderen mögen. Bleiben Sie achtsam, nehmen Sie nichts als selbstverständlich. Gerade in langjährigen Beziehungen ist es wichtig, den Blick für die Qualitäten des anderen nicht zu verlieren. Sagen Sie ihrem Partner immer wieder einmal, was Sie an ihm schätzen. Machen Sie Komplimente!